»Die Roonstraße wurde 1910 vom Bauunternehmer Karl Twisterling projektiert. Twisterling beauftragte den Architekten Heinz Stoffregen, die Pläne für die neue Straße und die Pläne für die zu erstellenden Bauten zu zeichnen. Stoffregen entwarf eine kleine Villensiedlung, die er selbst Gartenstadt nannte. Die einzelnen Bauten stehen frei in den großen Gärten. Der Straßenverlauf ist leicht geschwungen. Stoffregen selbst schrieb 1910 im Delmenhorster Kreisblatt: ›Durch das Vor- und Zurücksetzen der Häuser von der Straße, deren leichter Bogen zur reizvollen Wirkung ausgenützt ist, ergeben sich viele kleine Gartenplatzgestaltungen. Durch diese Anordnung hat der Bewohner nicht mehr die Hausseitenwand seines Nachbarn vor Augen, sondern immer freien Ausblick. Wird nun der zu pflanzende Baumbestand gleich richtig zur Gesamtwirkung mit herangezogen, so ergibt sich alles in allem ein Bild, wie wir es nur noch in unserer Ländlichkeit kennen. Ländliches Wohnen aber, gepaart mit den Bequemlichkeiten und Einrichtungen der Stadt, dazu direkt in der Stadt und mit geringen Mitteln erreicht, ist wohl das Erstrebenswerteste unserer Wohnungsreform.‹ Stoffregen selbst baute nur das Eckhaus an der Bismarckstraße [Haus Rehfeld, Bismarckstraße 98] – die anderen Bauten wurden an andere Architekten vergeben. […] Besonders der hintere Bau der Roonstraße ist beachtenswert […] Haus Roonstraße 3 mit dem zentralen Treppenhaus wurde 1912 von den Schlüssel-Linoleumwerken als Direktorenhaus erstellt. Der ehemals dunkle Rauhputz hat inzwischen einen Anstrich bekommen.« Der 1924 angefügte Wintergarten wurde ebenfalls von Diedrich Bollmann geplant (1990 in etwas abgewandelter und vergrößerter Form neu aufgebaut), die Garage 1958 angebaut. Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst.Delmenhorst 1993. S. 64-65.
»Die Roonstraße wurde 1910 vom Bauunternehmer Karl Twisterling projektiert. Twisterling beauftragte den Architekten Heinz Stoffregen, die Pläne für die neue Straße und die Pläne für die zu erstellenden Bauten zu zeichnen. Stoffregen entwarf eine kleine Villensiedlung, die er selbst Gartenstadt nannte. Die einzelnen Bauten stehen frei in den großen Gärten. Der Straßenverlauf ist leicht geschwungen. Stoffregen selbst schrieb 1910 im Delmenhorster Kreisblatt: ›Durch das Vor- und Zurücksetzen der Häuser von der Straße, deren leichter Bogen zur reizvollen Wirkung ausgenützt ist, ergeben sich viele kleine Gartenplatzgestaltungen. Durch diese Anordnung hat der Bewohner nicht mehr die Hausseitenwand seines Nachbarn vor Augen, sondern immer freien Ausblick. Wird nun der zu pflanzende Baumbestand gleich richtig zur Gesamtwirkung mit herangezogen, so ergibt sich alles in allem ein Bild, wie wir es nur noch in unserer Ländlichkeit kennen. Ländliches Wohnen aber, gepaart mit den Bequemlichkeiten und Einrichtungen der Stadt, dazu direkt in der Stadt und mit geringen Mitteln erreicht, ist wohl das Erstrebenswerteste unserer Wohnungsreform.‹ Stoffregen selbst baute nur das Eckhaus an der Bismarckstraße [Haus Rehfeld, Bismarckstraße 98] – die anderen Bauten wurden an andere Architekten vergeben. […]
Erst 1926 wurde das besonders repräsentative Haus 2 mit seitlichen Erkern und Fensterläden errichtet. Auf diesem Gelände hatte Bauunternehmer Twisterling bis dahin seine Baumaterialien gelagert.« Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst.Delmenhorst 1993. S. 64-65.
»[…] neben einem repräsentativen Wohnhaus aus den 20er Jahren, steht ebenfalls eine sehenswerte Villa, das Haus Oldenburger Straße 54. Das Rauhputzgebäude mit dem zurückgesetzten Eingang wurde 1923 im Auftrag der Margarine-Werke Hoykenkamp errichtet.« Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 39.
»1 1/2-geschossiger giebelständiger Backsteinbau mit polygonalem Parterre-Erker unter leicht geschweiftem Mansardach mit orig. Dachgauben« Denkmalliste Stadt Delmenhorst
»Versteckt unter Bäumen liegt das Pfarrhaus – ein besonders gelungener Bau mit Krüppelwalmdach, mit kleinem Treppengiebel und einem aus der Bauflucht zurückgenommenem Eingangsbereich.« Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 17.
»Die ehem. Marktschule wurde 1925 von dem städtischen Architekten F. Drieling entworfen. Später wurde das Gebäude als Stadthaus II von Dienststellen der Stadtverwaltung genutzt, heute ist der Bau im Besitz der Polizei. Der 3-geschossige Klinkerbau trägt ein traufständiges Satteldach mit Ziegeldeckung und zeigt eine sparsame Gestaltung der Fassade mit Zierelementen aus Klinkermauerwerk sowie rundbogig abschließende Fenster im Erdgeschoss. Eingang und Treppenhaus sind aufwendiger gestaltet, die Treppenhausfenster als Baywindows ausgeführt. Der rundbogige Eingang ist zurückgesetzt, der obere Treppenhausabschluss erfolgt durch ein allseitig sanft geschweiftes Walmdach.« Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 132
»Den Neubau dieses 1922 errichteten Wohn- und Geschäftshauses entwarf B. Himmelskamp. Dieses vor dem Ersten Weltkrieg entstandene Gebäude greift in seinem repräsentativen säulengeschmückten Eingang auf Vorbilder des Klassizismus zurück, bedient sich dabei aber des heimischen Ziegelmaterials. Die zentrale Rundbogentür mit dem erhöhten Vorplatz, das Relief mit den Girlanden tragenden Putten darüber und die sparsamen Ornamente der oberen Fensterbrüstung verleihen dem Gebäude Würde und Anmut. Als besonders maßvolles und repräsentatives Beispiel der Vorstadtvilla der Jahrhundertwende bildet der Bau für die Industriestadt Delmenhorst eine architekturgeschichtliche Ergänzung zu den Arbeiterhäusern an der Pappel- oder Nordwollestraße – gleichsam die andere Seite der sozialen Szene.« Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 158
»An der Straßenecke gegenüber dem Busbahnhof steht das Geschäftshaus Wulf, das der Delmenhorster Architekt Berhard Himmelskamp Ende der 20er Jahre errichtet hat – ein wuchtiger Bau mit den für die 20er Jahre typischen Eckfenstern.« Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 15
»Am Hans-Böckler-Platz, Ecke Rudolf-Königer-Straße, baute Walther Brasch das ›erste Großmietshaus‹ der Stadt. Im [Delmenhorster] Kreisblatt hieß es damals: ›Schon beim Betreten des Treppenhauses bemerkt man die zweckmäßige und solide Ausführung. Die großen, durch alle Geschosse durchgehenden Fenster spenden bei Tage reichlich Beleuchtung. Für die Nachtstunden wird das Treppenhaus durch eine automatische Druckknopfanlage elektrisch erleuchtet.‹ Die Ausstattung der Wohnungen war für damalige Verhältnisse erstaunlich umfangreich. ›Für sämtliche Wohnungen ist auf dem Hofgelände ein zentrales Waschküchengebäude errichtet, das mit seiner Waschmaschine, Zentrifuge und dem Kulissentrockenapparat eine sehr beschleunigte Fertigstellung der Wäsche ermöglicht.‹ Der Kreisblatt-Berichterstatter, der im Dezember 1930 das Haus besuchte, gerät geradezu ins Schwärmen. ›Bei der Besichtigung der Häuser gewinnt man den Eindruck, daß bei dem Bauentwurf neben Zweckmäßigkeit und Schönheit besonders die hauswirtschaftliche Seite beachtet worden ist, so daß die Wohnungen billig und leicht bewirtschaftet werden können. Durch die Zentralheizungsanlage, das maschinelle Waschen, die Warmwasserversorgung und zweckmäßige Anordnung der Räume in Gruppen zueinander soll der Hausfrau die Arbeit soweit wie möglich erleichtert werden.‹« Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst.Delmenhorst 1993. S. 30-31