Autor: WerkbundDEL

Arbeiterhäuser Düper Str. 51-70

Arbeiterhäuser


Arbeiterhäuser Düper Straße 51-70
Baujahr 1911
Architekt Diedrich Bollmann
»[…] und biegen ein in die Düper Straße. Dort sehen wir linker Hand eine Arbeiterhaus-Zeile der Schlüssel-Linoleumwerke, die Dietrich Bollmann 1911 errichtet hat.«
Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 43

Sakralbauten Synagoge

Synagoge


Sakralbauten Synagoge, Cramerstr. 20A
Baujahr 1928, während der Novemberpogrome 1938 niedergebrannt, 1940 Umbau zu Wohnhaus
Architekt Bernhard Himmelskamp
»1928 wurde der Neubau von Synagoge und Schulhaus nach Ent­würfen des Architekten Bernhard Himmelskamp errichtet. Die Synagoge war ein stattliches, mit einer flachen Kuppel bekröntes Gebäude mit bleiverglasten Fenstern. […]
Nach kurzen Jahren der Freude über das neue Gemeindezentrum warfen die wirtschaftliche Rezession von 1929 und ihre Folgen düstere Schatten auf die jüdische Gemeinde. Schon bald war sie nicht mehr im Stande die fälligen Zinsen für die auf dem Syna­gogengrundstück lastende Hypothek zu zahlen. 1933 ging die noch offene halbe Schuld in Höhe von 27 500 Goldmark auf die Landessparkasse zu Oldenburg über, am 29. November dessel­ben Jahres wurde eine Vereinbarung zwischen der Synagogenge­meinde, dem Preußischen Landesverband Jüdischer Gemeinden und der Sparkasse über die Abdeckung aller Verbindlichkeiten der Synagogen-Gemeinde bei der Bank getroffen. Am 7. Januar 1934 fasste die Synagogen-Gemeinde den Beschluss, den größ­ten Tei ihrer unbebauten Grundstücksfläche an die Landesspar­kasse zu verkaufen. Ihr verblieben lediglich die Synagoge, das Schulhaus und der dazu gehörige Schulgarten. […]
Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die sogenann­te Reichskristallnacht, brachte wie überall im Deutschen Reich auch den Todesstoß für die Synagoge und die jüdische Ge­meinde in Delmenhorst. Die Nationalsozialisten vernichteten in einer angeblichen Vergeltungsaktion für die Ermordung des Ge­sandtschaftsrates vom Rath das Gotteshaus mit einem gemeinen Brandanschlag. In Augenzeugenberichten heißt es hierzu: ›Die Synagoge wollte zunächst nicht brennen, da die schweren Ei­chenbänke kein Feuer fingen und der Raum auch sonst nicht viel Brennbares enthielt. Erst als die Brandstifter mit Benzin getränk­te Erbsensträucher und sogar Benzinkanister in den Innenraum geworfen hatten, brach das Feuer richtig aus. Von den Nachbarn alarmiert, kam die Feuerwehr, legte ihre Schläuche aus, aber die Geheime Staatspolizei war auch da und verbot ihr, zu löschen.‹
So brannte das erst zehn Jahre alte Synagogengebäude aus, le­diglich seine Grundmauern blieben erhalten. Am 6. Dezember 1939 erwarb der Kaufmann Friedrich Schierenbeck aus Heid­krug die Ruine der Synagoge von der Landessparkasse. Am 29. Dezember desselben Jahres verzichtete der Viehhändler Georg Israel Frank als Vorsteher der Synagogen-Gemeinde in einem Notariatsprotokoll auf die Ausübung von Wiederkaufs-, Vor­kaufs- und Überwegungsrechten [Bereits 1940 wurde die vormalige Synagoge zu einem Wohnhaus umgebaut, und zwar vom gleichen Architekten, der sie auch ursprünglich errichtet hatte, Anm. d. Autors].
Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 8. Oktober 1948, wurde das Grundstück aufgrund des Gesetzes Nr. 52 der Militärregierung in Verbindung mit der Allgemeinen Anordnung Nr. 10 gesperrt. Ein Rückerstattungsverfahren der Jewish Trust Corporation brachte keine Unrechtmäßigkeiten an den Tag und beließ es bei den bestehenden Eigentumsverhältnissen. 1960 ging das Grundstück auf die Erbengemeinschaft Schierenbeck über, es befindet sich bis jetzt in Privatbesitz. Das Gebäude der ehema­ligen Synagoge dient heute als Wohnhaus.«
Werner Garbas, Frank Hethey: Delmenhorst. Häuser und ihre Geschichte(n). Berlin/Wildeshausen 2011.

Wohnhaus Bismarckstr. 93

Wohnhaus


Wohnbauten Bismarckstraße 93
Baujahr 1910
Architekt nicht bekannt
»Besonders sehenswert ist das Haus 93 – ein typisches Haus der Reformzeit, versehen mit Erker, Balkon und Rankhilfe.«
Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 65.

Wohnhaus Bismarckstr. 89



Wohnbauten Bismarckstraße 89
Baujahr 1921-22
Architekt Heinz Stoffregen
»Heinz Stoffregen hat den niedrigen Bau 1922 für Gustav Gericke errichtet. Gericke, ehemals Direktor der Linoleumwerke Ankermarke, befand sich 1922 bereits im Ruhestand. Sein Wohnhaus wirkt recht eigenartig. Die kleinen Fenster folgen scheinbar keiner Ordnung, […]. In den Seitenwänden wurden Feldsteine vermauert. […] Stoffregen hat die drei Häuser [Bismarckstr. 87, 88 abgerissen in den 1970er Jahren, 89] nach seinen Erfahrungen beim Wiederaufbau kriegszerstörter Ortschaften in Ostpreußen entworfen.«
Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 67.

Wohnhaus Bismarckstr. 80

Wohnhaus


Wohnbauten Bismarckstraße 80
Baujahr 1921
Architekt Wübbenhorst
»Dieses Wohnhaus wurde 1921 von Architekt Wübbenhorst gestaltet. Der verputzte Backsteinbau steht unter einem breiten Mansarddach mit Ziegeln. Das Dach ist an den Giebelseiten abgewalmt. Auf der Straßenseite wurde eine kleine Fledermausgaube in den Walm integriert. Der Hauseingang wurde über eine kleine, wohl gelungene Treppenanlage erschlossen, da das Gebäude auf einem leicht erhöhten Sockel steht.«
Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 178-179

Wohnhaus Bismarckstr. 20

Haus Melloh


Wohnbauten Bismarckstraße 20
Baujahr 1924
Architekt Bernhard Himmelskamp
»2-geschossiger kubusförmiger Backsteinbau mit polygonalem Parterre-Erker unter leicht geschweiftem Walmdach mit original verglaster Gaube. Seitliche Erschließung.«
Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 66

Wohn- und Geschäftshaus Bahnhofstr. 6

Wohn- und Geschäftshaus


Wohn- und Geschäftshaus Bahnhofstr. 6
Baujahr 1927
Architekt Bernhard Himmelskamp
»Himmelskamp hat darauf verzichtet, eine auffallend-moderne 20er-Jahre-Architektur zu erstellen. Das Eckhaus fügt sich gut in die bestehende Bebauung ein.«
Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 12