Bauten der Wohlfahrt und Gesundheit Städtisches Krankenhaus, Kesselhaus, Wildeshauser Straße 92
Baujahr 1928
Architekten Friedrich Ruppel/Fritz Höger
»Das mächtige Hauptgebäude, ein 3-geschossiger Klinkerbau auf hohem Sockelgeschoss, thront auf einer Anhöhe über der Wildeshauser Straße und wurde 1928 eingeweiht. Die Grundrisse stammen vom Baudirektor Ruppel, einem Fachmann für Krankenhausbauten aus Hamburg. Mit der Fassadengestaltung wurde der renommierte Hamburger Architekt F. Höger beauftragt. Dieser erschuf ein prachtvolles Beispiel des sogenannten norddeutschen Klinker-Expressionismus. Die durch die typisch dunklen Klinkersteine gestalteten Zierelemente wurden von ihm intensiv geplant und teilweise sogar in Linoleum als Modell erarbeitet, um so die Wirkung von Licht und Schatten zu erproben. So entstanden durch perfekte Steinsetzung auch an diesem Gebäude die für Höger so typischen, reliefartigen Klinkerornamente. Besonders bedeutend ist die üppige Gestaltung der straßenseitigen Mittelachse mit dem 1-geschossigen Eingangsvorbau. Hier wurden u.a. aus Ton gebrannte, plastische Klinkerplatten an den vier Säulen verarbeitet und im zweiten Geschoss die spitzwinkligen, schmalen Fenster mit einem Sandstein-Gesims überbaut. An allen Fassaden wurden Holzsprossenfenster mit konkav gewölbten Glasscheiben eingesetzt. Die gesamte unter Denkmalschutz gestellte Anlage besteht aus dem Hauptgebäude, dem Kesselhaus mit einem verzierten hexagonalen Klinkerschornstein, dem so genannten Isolier- oder Infektionshaus und einem kleinen ›Gartenhaus‹, dass als Leichenhalle konzipiert war und auch viele Jahre als solche genutzt wurde. « Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 124
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