Industrie- und Technikbauten Wasserturm, Rathausplatz 1
Baujahr 1910
Architekt Heinz Stoffregen
»Der sachlich modern gestaltete Turmbau ist 44m hoch und trägt in seinem Inneren einen 500m3 großen genieteten Stahlspeicher, der bei vollem Füllstand somit 500 Tonnen Gewicht in den Kopf des Wasserturms bringt. Der architektonische Entwurf ist schlicht und klar gegliedert, ohne die große Anzahl an Schmuckelementen der gerade vergangenen Stilepochen. Wuchtig und massiv steht der Wasserturm, seit Jahrzehnten ein Delmenhorster Wahrzeichen, auch mehr als 100 Jahre später fest im Zentrum der Stadt. Erst im Januar 2011 wurde er seiner ursprünglichen technischen Funktion für die Wasserversorgung ›entledigt‹ und der Wasserspeicher stillgelegt. Heute dient der Turm nach wie vor als Aussichtsturm und gelegentlich für Installationen und Projekte als außergewöhnlicher Kunstraum.« Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 104
Industrie- und Technikbauten Transformatorenstation, Kantstr. 15
Baujahr wohl 1920er Jahre
Architekt nicht bekannt
»[…] sehen wir auf der rechten Seite ein kleines Transformatorenhaus aus den 20er Jahren – ein gelungenes Kleinod, ganz aus Klinker aufgemauert.« Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst.Delmenhorst 1993. S. 42
»Als Polizeihaus vom Oldenburgischen Regierungsbaumeister Josef Wohlschläger entworfen, wurde das Gebäude 1927 bezogen. Seit 1967 ist es als Stadthaus I bekannt und beherbergt Dienststellen der Stadtverwaltung. 3-geschossiger Klinkerbau mit allseitigem Ziegel-Walmdach und Fenstern und Türen aus Holz. Die spitzbogig abgeschlossenen Erdgeschoßfenster liegen in Fensternischen, deren trennende Pfeiler gegliedert sind. Die Brüstungsfelder sind durch Mauerwerk im Zickzackmuster gestaltet. Die Mittelachse der Straßenseite ist als Eingang ausgebildet, zu dem sieben Klinkerstufen emporführen. Die beiden darüber liegenden Fenster sind beiderseits mi figürlichen Darstellungen aus Klinkerton umrahmt. Die Plastiken zeigen die verschiedenen Aufgaben der Polizei. Zu sehen sind ein Hundeführer, ein Verkehrspolizist, ein Nachtwächter und ein reitender Polizist. Das Hauptgesims wird durch einen Zickzackfries aus Klinkern betont. An der Nordostseite wird das hier an einem Nebeneingang liegende und mit einem kleinen Spitzdach abgeschlossene Treppenhaus durch die Sprossenteilung der Treppenhausfenster und die Gestaltung der Haustür betont. 1995 wurde an der Nordwestfassade ein großer, modern gestalteter Erweiterungsbau angebaut.« Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 100-101
»Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Arbeiten an der Rathausanlage erst 1919 wieder aufgenommen. Als Rundbau für eine Markthalle stellt der Stoffregen-Entwurf eine Besonderheit in der Gestaltung dar. Der Bau wurde durch einen Arkadengang mit dem Rathaus verbunden und 1920 fertig gestellt. 1955 wurde dieser Teil aber wieder abgebrochen. Seit Jahren setzt sich ein Verein für die Rekonstruktion dieser Arkaden ein. Der Rat der Stadt hat den originalgetreuen Wiederaufbau beschlossen, jedoch nur mit privaten Geldern und Spenden. Die Markthalle wurde als massive Klinker-Rotunde mit hoher filigran verglaster Laterne konzipiert. Der Lichteinfall über diese Laterne stellt ein besonderes Erlebnis dar. Die Markthalle wird heute nach einer aufwändigen Rekonstruktion als kleines Veranstaltungszentrum gut genutzt. Der Bau ist, wie die gesamte Rathausanlage, ein bedeutsames Zeichen seiner Entstehungszeit. Der Bauentwurf besticht durch seine eigenwillige und ausdrucksstarke Form und ist in Norddeutschland einzigartig.« Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 105-106
Bildung und Sport Turnhalle Deichhorst, Kantstr. 40
Baujahr 1908
Architekt Hugo Wagner
»Die Turnhalle wurde 1908 vom Bremer Architekten Hugo Wagner in Ziegelbauweise entworfen. Als Dacheindeckung für das mächtige Walmdach kamen ebenfalls Dachsteine aus Ziegel zur Ausführung. Wagners Reformbau erscheint durch die massiven, seitlichen Strebepfeiler besonders bodenständig. In der Turnhalle ist noch die tonnenförmige Holzdecke original erhalten, jedoch durch eine später eingezogene, abgehängte Decke verborgen. Die Turnhalle Deichhorst war seinerzeit die dritte erbaute Turnhalle in Delmenhorst.« Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 134
»3-geschossiger sachlich gestalteter Putzbau mit Putzgliederung unter hohem Satteldach an der Ecke zur Gartenstraße. Mittiger Flacherker mit Balkon und Gitterbrüstung im 2. OG.« Denkmalliste Stadt Delmenhorst
»1-2 geschossiger Eisenbetonbau unter grobem Weserkies-Rauputz mit auskragenden Konsolen, die das Traufgesims des Mansardwalmdaches tragen.« Denkmalliste Stadt Delmenhorst
»Der 3-geschossige, dunkle Klinkerbau wurde 1930 vom Architekten und Stadtbaurat Walther Brasch in zeittypischer, monumentaler Bauweise gestaltet. Die neue Schule sollte sich bewusst von den bisherigen Bautraditionen absetzen und gilt als schönstes Bauwerk im Stil der neuen Sachlichkeit in Delmenhorst. Die großen, straßenseitigen Fensterelemente im Mittelbau sind mit dunkel gebrannten Klinkergewänden eingefasst, ebenso wie die original erhaltenen Holztüren des ehemaligen Haupteingangs. Die massive Bauweise wird unterstützt durch die beiden seitlich vom Baukörper angeordneten Pergolen, die ebenfalls aus Klinkersteinen aufgemauert wurden. Ungewöhnlich ist die Anordnung der Turnhalle. Diese wurde auf der Rückseite des Gebäudes mittig in den Baukörper integriert. Das Gebäude der ehemaligen Südschule wird heute als Astrid-Lindgren-Grundschule genutzt.« Oldenburgische Landschaft (Hg.): Baudenkmäler im Oldenburger Land. Wilhelmshaven 2017. S. 133
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