Wohnhaus


Wohnhaus Roonstraße 4
Baujahr 1912
Architekt Wilhelm Priester
»Die Roonstraße wurde 1910 vom Bauunternehmer Karl Twi­sterling projektiert. Twisterling beauftragte den Architekten Heinz Stoffregen, die Pläne für die neue Straße und die Pläne für die zu erstellenden Bauten zu zeichnen. Stoffregen entwarf eine kleine Villensiedlung, die er selbst Gar­tenstadt nannte. Die einzelnen Bauten stehen frei in den großen Gärten. Der Straßenverlauf ist leicht geschwungen. Stoffregen selbst schrieb 1910 im Delmen­horster Kreisblatt: ›Durch das Vor- und Zurücksetzen der Häuser von der Straße, deren leichter Bogen zur reizvollen Wirkung ausgenützt ist, ergeben sich viele kleine Gartenplatzge­staltungen. Durch diese Anord­nung hat der Bewohner nicht mehr die Hausseitenwand seines Nachbarn vor Augen, sondern immer freien Ausblick. Wird nun der zu pflanzende Baumbe­stand gleich richtig zur Gesamt­wirkung mit herangezogen, so ergibt sich alles in allem ein Bild, wie wir es nur noch in unserer Ländlichkeit kennen. Ländliches Wohnen aber, gepaart mit den Bequemlichkeiten und Einrich­tungen der Stadt, dazu direkt in der Stadt und mit geringen Mit­teln erreicht, ist wohl das Erstre­benswerteste unserer Woh­nungsreform.‹ Stoffregen selbst baute nur das Eckhaus an der Bismarckstraße [Haus Rehfeld, Bismarckstraße 98] – die anderen Bauten wurden an andere Archi­tekten vergeben. […] Besonders der hintere Bau der Roonstraße ist beachtenswert – ein großzügiges dunkles Rauhputzhaus mit einem zentralen halbrunden Erker und einer dezenten quadrati­schen Ornamentik.«
Nils Aschenbeck: Architektur, Skulpturen und Parkanlagen in Delmenhorst. Delmenhorst 1993. S. 64-65.